Die Gemeinderatsfraktion der SPD war am Montag, den 02.05.2022 zu Besuch in der Lise-Meitner-Schule in Stuhr-Moordeich. Auf Einladung des Schulleiters Jürgen Böckmann besuchten die Stuhrer SozialdemokratInnen, gemeinsam mit der SPD-Landtagsabgeordneten Luzia Moldenhauer die Schule. Vor Ort konnten sich die Ratsmitglieder und die Landtagsabgeordnete ein Bild von den Herausforderungen machen, mit denen Schulen aktuell konfrontiert sind.

Die Situation in der Welt schlägt sich auch im Schulalltag nieder. Durch den Krieg in der Ukraine sind auch an der Lise-Meitner-Schule 13 geflüchtete SchülerInnen, welche in regulären Klassenverbänden am Unterricht teilnehmen. Das Erlernen der deutschen Sprache erfolgt für die SchülerInnen aus der Ukraine jedoch gemeinsam, erläuterte Jürgen Böckmann auf Nachfrage der SPD-Fraktion. Die Übersetzung im Schulalltag funktioniere über Leih-Tablets, welche die SchülerInnen sich morgens abholen und mittags wieder abgeben. Mit einer Übersetzungs-App kann der Schulalltag zwar ganz gut bewältigt werden, die Kommunikation in deutscher Sprache ersetze dies aber bei weitem nicht. Den geflüchteten SchülerInnen werden jeweils 1-2 PatInnen an die Seite gestellt. Dies soll es den UkrainerInnen erleichtern, Freundschaften zu knüpfen und sich an der Schule zurechtzufinden. Die Bemühungen der Lise-Meitner-Schule sind ein unabdingbarer Bestandteil der Integration der ukrainischen Geflüchteten in unseren Alltag. Die SPD bedankt sich dafür bei allen beteiligten Lehrkräften, sowie SchülerInnen, die dies möglich machen.

Der Innenhof der Lise-Meitner-Schule
Der Innenhof der Lise-Meitner-Schule

Nicht nur zum Zweck der Übersetzung für geflüchtete SchülerInnen werden Tablet genutzt. Die Digitalisierung schreitet auch im Schulalltag immer weiter voran. Die SchülerInnen und Lehrkräfte arbeiten bereits mit Tablet im Unterrichtsalltag. In Kombination mit Smart-Boards, welche die in die Jahre gekommenen Tafeln ersetzen, können die Lehrinhalte optimal vermittelt werden. Ein Problem liegt jedoch darin, dass das Tablet noch nicht als Lehrmittel zugelassen sei. Dies birgt das Problem, dass die Tablets noch selbst von den Eltern angeschafft werden müssen. Die Schule versuche aktuell über Leih-Geräte Abhilfe zu schaffen, dies reiche aber bei weitem nicht aus. Ein Wunsch der Schulleitung an die SPD-Landtagsabgeordnete Luzia Moldenhauer ist es, dieses Thema mit nach Hannover zu nehmen.

Auf die Frage des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dennis True „Was fehlt der Schule noch um das Ziel zu erreichen?“ antwortete Böckmann, dass es an Kapazitäten zur Wartung und zum Support der Geräte fehle. Der Landkreis Diepholz habe zwar Stellen ausgeschrieben, jedoch sei fraglich, wann und in welcher Qualität diese besetzt werden können, erläuterte Fraktionsvorsitzende Susanne Cohrs. Darüber hinaus muss sichergestellt werden können, dass sich die entsprechenden Personen in eine gewachsene IT-Infrastruktur einarbeiten müssen. Dazu reiche es auch nicht, sich in die Technik, sondern auch in den Schulalltag einzuarbeiten. Grundsätzlich geht es aber voran, sagte Böckmann. Der WLAN-Ausbau wird in diesem Jahr abgeschlossen werden und die Klassenräume werden weiter mit Smart-Boards ausgestattet.

Der Schriftzug "Lise-Meitner-Schule" am Haupteingang
Der Schriftzug "Lise-Meitner-Schule" am Haupteingang

Ein weiteres Thema, welches den Sozialdemokraten am Herzen lag, war die Mittagsverpflegung. Hier gebe es angesichts der begrenzten Lagerkapazitäten an der Lise-Meitner-Schule nur die Möglichkeit, das Essen weit im Voraus bestellen zu müssen. Dies bringt allerdings oft Probleme mit sich, wenn sich Veränderungen ergeben, zum Beispiel im Falle von Krankheit der SchülerInnen. „Um für die Woche nach den Osterferien das Essen zu bestellen, musste die Bestellung bereits eineinhalb Wochen vor den Ferien abgegeben werden“ erläuterte Böckmann. Der Bestellprozess müsse vereinfacht werden. So der Wunsch des Schulleiters an die Gemeinderatsfraktion. Die SPD-Fraktion erkundigte sich auch nach der Qualität der Verpflegung. Die Diskussion ergab, dass es hier Verbesserungspotenzial gebe. „Es sei vor allem wichtig, dass das Essen bezahlbar und gesund sei.“, sagte Gudrun Klomburg, stellvertretende Bürgermeisterin.

Wie wünsche sich Jürgen Böckmann die Lise-Meitner-Schule der Zukunft? Das war eine weitere Frage aus der Fraktion an den Schulleiter. Schule hat sich verändert und ist nicht mehr einfach mit der Schaffung von allgemeinen Unterrichtsräumen getan. Es braucht auch andere Räumlichkeiten, wie zum Beispiel einen Besprechungsraum für Elterngespräche, weitere Räumlichkeiten für Lehrkräfte, sowie für Assistenzkräfte und die LeiterInnen der einzelnen Schulzweige. Die Schule wurde in ihrer jetzigen Form für ca. 600 SchülerInnen und ca. 60 Lehrkräfte konzipiert. Aktuell besuche ca. 800 SchülerInnen die Lise-Meitner-Schule und es sind ca. 80 Lehrkräfte dort beschäftigt.

Die SPD-Fraktion bedankt sich herzlich für den Austausch und freut sich bereits auf den nächsten Besuch.